Das soziale Netzwerk Facebook Inc. steht immer wieder in der Kritik nationaler und internationaler Datenschützer. Insbesondere nach der Übernahme des israelischen Gesichtserkennungsdienstes Face.com gehen europäische Datenschützer auf die Barrikaden. Nun sicherte Facebook zu, keine neuen Daten mehr zu erheben. Von einer Löschung der bereits erhobenen Daten wolle man jedoch absehen.

24 Milliarden Fotos durch Gesichtserkennungdienst gescannt

Am 18.06.2012 gab Facebook die Übernahme des Gesichtserkennungsdienstes Face.com bekannt. Die Software bietet die Möglichkeit, Personen anhand von biometrischen Daten auf Fotografien zu erkennen und diese anderen Fotografien zuzuordnen. Bei Übernahme des Unternehmens sollen bereits über 24 Milliarden Fotografien gescannt und Personen zugeordnet worden sein. Was mit den Datensätzen passieren wird, ist schwer abzusehen.

Bestandsdaten verletzen europäisches Datenschutzrecht

Nachdem Facebook erneut in die Schusslinie von Datenschützern geraten war, hat man nun, nach Angaben des Hamburger Datenschutzbeauftragten Prof. Dr. Johannes Caspar, zugesichert, von der Erhebung neuer Daten abzusehen. Es sei zu begrüßen, dass Facebook offenbar mittlerweile selbst erkenne, dass das vom Netzwerk derzeit eingesetzte Verfahren der Sammlung biometrischer Gesichtsmodelle zumindest in Europa nicht mit dem Datenschutzrecht vereinbar sei. Facebook dürfe jetzt aber nicht auf halbem Wege stehen bleiben, so die Meinung des Experten. Sollten weitere Verhandlungen hinsichtlich der bestehenden Daten scheitern, werde man das im Juni ausgesetzte Verwaltungsverfahren gegen Facebook in den USA wieder aufnehmen. Ziel des Verfahrens sei es, Facebook zur Einhaltung europäischer Datenschutzrichtlinien zu verpflichten.

Fazit:

Ob der steigende Druck auf das soziale Netzwerk zu einer Änderung des Umgangs mit europäischem Datenschutzrecht führen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin verdankt das Unternehmen seinen Erfolg zum Teil auch dem lockeren Umgang mit Datenschutzbestimmungen.

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