Während die Kino-Sonderformenstudie der Filmförderungsanstalt (FFA) für 2010 einen Besucher- und Umsatzrückgang bei Autokinos, Filmfesten, Open-Air-Veranstaltungen etc. belegte, kann sich der reguläre Kinobetrieb im ersten Halbjahr 2011 über eine positive Entwicklung freuen.

Die Halbjahreszahlen der FFA verzeichnen einen steigenden Umsatz und mehr Besucher in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vergleich zu den Werten von 2010. Von Anfang Januar bis Ende Juni wurden 61,5 Millionen Tickets verkauft, das ist ein Besucherplus von 2,2% (1,3 Millionen Besucher) gegenüber 2010. Zudem wurde ein Gesamtumsatz von 452,8 Millionen Euro (+2,5%) erzielt, was das zweitbeste Einspielergebnis einer Halbjahresbilanz ist, so die Pressemitteilung der FFA. Nur 2002 konnten die Filmtheaterbetreiber einen höheren Umsatz verzeichnen.

Rekordhalter des ersten Halbjahres 2011 ist die Komödie „Kokowääh“ von Til Schweiger, der nach Angaben der FFA 4,3 Millionen Zuschauer für sich verbuchen konnte. Das Interesse am deutschen Film bleibt konstant, 2011 gibt es mit 12,4 Millionen Besuchern (2010: 12,0 Millionen), die sich eine deutsche Produktion im Kino angeschaut haben, ein minimales Plus. Dies entspricht einem Marktanteil von 20,4% (20,3%).

In diesem Jahr wurde von der FFA auch zum ersten Mal die Gewichtung von 3D-Filmen im Verhältnis zum Gesamtmarkt errechnet. Der stereoskope Film konnte in diesem Zeitraum einen Anteil von 19,8% (21,7%) des Gesamtmarkts für sich verbuchen, das entspricht 12,1 Millionen Besuchern (12,8 Millionen). Insgesamt starteten im ersten Halbjahr 2011 19 3D-Filme (2010: 7), was einem Anteil von 7,3 Prozent (3,0%) entspricht.

Zwischen Januar und Juni starteten 262 Filme in den deutschen Kinos, was dem Niveau von 2009 entpricht, so die FFA. Im Vergleich mit demselben Zeitraum 2010 wurden verstärkt europäische Erstaufführungen und deutsche Filme ins Kino gebracht, so die Meldung der FFA weiter. Der durchschnittliche Eintrittspreis ist mit 7,36 Euro (7,34 Euro) relativ konstant geblieben.

Bei der Zahl der Spielstätten (1.689), Kinosäle (4.647) und Standorte (941) ist die Entwicklung weiterhin rückläufig. Am 30. Juni gab es mit 798.991 Sitzplätzen erstmals seit 1998 wieder weniger als 800.000 Plätze in deutschen Kinos. Unter dem Strich standen im ersten Halbjahr 105 Kinoschließungen 53 Neu- oder Wiedereröffnungen gegenüber, so die FFA.

„Nach dem eher durchwachsenen Kinojahr 2010 zeigen die Halbjahreszahlen, ohne sie überzubewerten, eine durchaus positive Entwicklung auf – dies gilt auch für den deutschen Film, dessen Marktanteil seit dem Jahr 2005 auf einem erfreulich hohen Niveau steht“ kommentiert FFA-Vorstand Peter Dinges die aktuellen Zahlen. Es sei aber deutlich erkennbar, dass 3D-Filme „ein stabiler Bestandteil des Kinomarkts geworden sind, wodurch die seit Februar überaus erfolgreich angelaufene Digitalisierungsförderung durch Bund, Länder und die FFA zusätzlich an Bedeutung gewinnt,“ so Dinges weiter.