Erst kürzlich hatte sich MDR-Intendantin Karola Wille für einen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal ausgesprochen. Nun hat auch der MDR-Rundfunkrat auf einer Sitzung beschlossen, „dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk und somit auch die ARD sich stärker bemühen müssen, junge Altersgruppen im linearen Fernsehen zu erreichen“, so die Meldung des MDR.

Das man ein hochwertiges Programm für junge Zuschauer produzieren könne, beweise der Erfolg des KiKa. „Deshalb erwarten wir, dass ARD und ZDF einen gemeinsamen trimedialen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal für die Zielgruppe ab 14 Jahre starten“, so der MDR-Rundfunkrat. Der Kanal solle ein Teil eines Gesamtkonzepts sein, um vermehrt wieder junge Zielgruppen zu erreichen, und dafür inhaltliche, als auch wirtschaftliche und strukturelle Lösungen bieten.

Notfalls im Alleingang

Falls das ZDF die Pläne nicht unterstützen sollte, empfehle man der ARD, einen eigenen Jugendkanal zu starten. Dabei solle der Jugendkanal „attraktive Angebote der jeweiligen Landesrundfunkanstalten“ bündeln, und dafür bereits vorhandene Angebote der jungen Hörfunkwellen sowie der Telemedienangebote der Landesrundfunkanstalten nutzen, so die Meldung weiter.

Man erwarte, dass alle ARD-Anstalten für den Erfolg des geplanten Jugendkanals einstehen. Allerdings dürfe der neue Kanal keine finanzielle Mehrbelastung der Landesrundfunkanstalten bedeuten. Das inhaltliche Konzept habe daher oberste Priorität. Mit Blick auf das reichhaltige Angebot der neun ARD- Landesrundfunkanstalten könne man durch geschickte Ressourcennutzung auch ohne Unterstützung des ZDFs das Programm gestalten, so der MDR-Rundfunkrat.

Wichtig sei dabei, multimedial zu denken, um die Jugend zu erreichen. Dazu sagte Karola Wille: „Die Mediennutzung junger Leute weicht stark von herkömmlichen Mustern ab. Sie wollen Angebote nutzen wann sie wollen, wo sie wollen und auf welchem Weg sie wollen. Darauf werden wir uns beim MDR zunehmend einstellen.“