Immer mehr Menschen möchten aktiv zur Umwelt beitragen und gleichzeitig langfristig ihre Energiekosten senken. Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage, die Sonnenenergie in eigenen Strom umwandelt, ist daher eine beliebte Wahl. Doch der Weg zur eigenen Solaranlage kann mit zahlreichen Herausforderungen verbunden sein – von Planungs- und Installationsfehlern bis hin zu technischen Problemen oder Streitigkeiten mit den beauftragten Unternehmen.

Es ist ein langer Prozess, bis die Photovoltaik- oder auch Solaranlage endlich auf dem eigenen Dach ist. Wenig überraschend, dass bei jedem Schritt dieses Weges irgendetwas schieflaufen kann. Wir unterstützen Sie bei all diesen Fragen rund um Photovoltaik: Ob es um rechtliche Klärung, die Durchsetzung Ihrer Gewährleistungsrechte oder die Bewältigung von Mängeln geht – wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, damit Ihre Investition in erneuerbare Energien erfolgreich wird.

Achtung vor unseriösen Angeboten

Die Nachfrage nach Photovoltaik- und Solarthermieanlagen ist ungebrochen hoch. Auf dem Markt bieten nicht nur Fachbetriebe ihre Leistungen an. Auch unseriöse Anbieter geben sich buchstäblich die Klinke in die Hand und bieten als vermeintliche Photovoltaikexperten an der Haustür ihre sofortigen Dienste an. Wer sich auf die Versprechungen und einen übereilten Geschäftsabschluss einlässt, bekommt minderwertige Qualität und kann viel Geld verlieren.

Dasselbe Risiko besteht bei Online-Anbietern, die mit hochwertigen Photovoltaikanlagen zum günstigen Preis locken und nach geleisteter Vorauszahlung nie mehr in Erscheinung treten. Vorsicht auch vor Anrufern, die kostengünstige Reinigungen, Wartungen oder Hilfe bei der Beantragung eines KfW-Kredits für die Photovoltaikanlage anbieten. Beenden Sie solche Gespräche sofort und vermeiden Sie grundsätzlich, mit „Ja“ zu antworten. Das Wort kann ausgeschnitten und betrügerisch für einen Vertragsabschluss verwendet werden. Unsere Tipps:

  • Verlangen Sie unbedingt ein schriftliches Angebot.
  • Seriöse Anbieter, bieten flexible Zahlungsmöglichkeiten.
  • Verlangen Sie nachprüfbare Referenzen.
  • Achten Sie auf ein bestehendes Impressum.
  • Lassen Sie sich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung drängen.
  • Wenn Anbieter nicht erreichbar sind, lassen Sie die Finger davon.
  • Vorsicht vor übertriebenen Schnäppchen und extrem schneller Lieferung.
  • Lesen Sie sich zunächst Bewertungen im Internet, zB bei Trustpilot oder Google-Bewertungen durch.

Was tun, wenn die Lieferung einer Photovoltaikanlage nicht erfolgt oder sich verzögert?

Die hohe Nachfrage nach Photovoltaikanlagen führt zudem auch vermehrt zu Lieferausfällen oder langen Wartezeiten. Viele Käufer sehen sich daher gezwungen, Ersatzbeschaffungen vorzunehmen und vom ursprünglichen Kaufvertrag zurückzutreten. Dies stößt bei den Verkäufern jedoch oft auf Widerstand.

Warten Sie ebenfalls auf eine bestellte Photovoltaikanlage, oder wurde diese nur teilweise installiert? Dies kann besonders problematisch sein, wenn Ihre alte Heizungsanlage nicht mehr funktioniert und die Photovoltaikanlage bereits vollständig bezahlt wurde.

Kunden fühlen sich in solchen Situationen häufig machtlos. Doch es ist entscheidend, den Anbieter unverzüglich in Verzug zu setzen und die rechtzeitige Lieferung oder Fertigstellung einzufordern.

1. Fristsetzung

Fordern Sie den Anbieter schriftlich auf, die bestellten Anlagenkomponenten zu liefern und zu installieren. Setzen Sie dabei eine angemessene Frist, die in der Regel mindestens zwei Wochen betragen sollte. Falls ein verbindlicher Liefertermin im Vertrag festgelegt wurde, gerät der Anbieter automatisch in Verzug, wenn dieser überschritten wird. Nach Ablauf der Frist können Sie rechtliche Ansprüche geltend machen, es sei denn, Sie bestehen ausdrücklich nicht auf Vertragserfüllung – in diesem Fall erlischt der Vertrag automatisch.

2. Rechtliche Folgen bei Nichterfüllung

Weisen Sie den Verkäufer auf mögliche Konsequenzen hin, etwa die Rückabwicklung des Vertrags. Kommt es trotz Fristsetzung nicht zur Lieferung, muss der Anbieter bereits geleistete Zahlungen zurückerstatten.

3. Rücktritt vom Vertrag

Sollte die Nachfrist ebenfalls ergebnislos verstreichen, haben Sie das Recht, schriftlich vom Vertrag zurückzutreten. Der Rücktritt sollte eindeutig und gegenüber dem Vertragspartner erklärt werden.

4. Schadensersatzansprüche

Liegt die Verantwortung für die Lieferverzögerung beim Verkäufer, können Sie Schadensersatz fordern. Beispiele hierfür sind entgangene Einspeisevergütungen oder Mehrkosten durch eine Ersatzbeschaffung. Ohne ein Verschulden des Verkäufers entfällt jedoch der Schadensersatzanspruch.

5. Fertigstellung durch ein Drittunternehmen

Wenn Teile der Anlage geliefert, aber nicht vollständig installiert wurden, können Sie ein anderes Unternehmen mit der Fertigstellung beauftragen. Die dadurch entstehenden Kosten können Sie vom ursprünglichen Anbieter einfordern. Lassen Sie sich vorab rechtlich beraten, um mögliche Risiken zu vermeiden.

Schäden durch die Installation von Photovoltaikanlagen – Was Sie wissen sollten

Photovoltaikanlagen sind nicht nur umweltfreundlich und effizient, sondern auch eine zunehmend beliebte Investition. Viele Käufer profitieren zusätzlich von attraktiven staatlichen Förderprogrammen. Was jedoch oft unterschätzt wird, sind mögliche Schäden am Dach durch unsachgemäße Installation. Die Folgen solcher Schäden können nicht nur kostspielig, sondern auch langwierig sein – wie die Erfahrungen einiger unserer Mandanten zeigen.

Achten Sie daher bei der Beauftragung der Installation auf qualifizierte Fachbetriebe und dokumentieren Sie den Zustand Ihres Dachs vor und nach der Montage, um mögliche Ansprüche besser durchsetzen zu können.

Eine unsachgemäße Installation, oft durch Subunternehmer, können schnell zu Schäden führen, wie:

Dazu gehören:

  • Schäden am Dach
  • Unzureichende Wasserabdichtung
  • Nicht ordnungsgemäß angebrachte oder fehlende Befestigungen
  • Entfernte oder zerstörte Dachziegel

Um rechtliche Probleme bei Schäden durch die Installation zu vermeiden, sollten klare Haftungsregelungen im Vertrag festgehalten werden. Zwar haftet die beauftragte Firma grundsätzlich für unsachgemäße Arbeiten, doch bei Subunternehmern oder weiteren Dritten wird die Klärung der Verantwortlichkeit oft kompliziert. Zusätzlich muss geprüft werden, ob der Verantwortliche durch eine Haftpflichtversicherung abgesichert ist. Angesichts möglicher langwieriger Streitigkeiten wird Käufern dringend empfohlen, eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.

Mangelhafte Anlagen

Technische Probleme an Photovoltaikanlagen oder wirtschaftliche Schwierigkeiten bei den beauftragten Unternehmen treten häufiger auf, als man denkt. Dies führt oft zu erheblichem Zeitdruck, der in Kombination mit fehlendem Fachpersonal die Qualität der Arbeiten beeinträchtigen kann. Ein typisches Beispiel: Nach dem ersten Regenschauer dringt Wasser ins Gebäude ein. Ursache dafür können Löcher im Dach, fehlende Ziegel durch die Montage oder eine unzureichende Tragfähigkeit der Dachkonstruktion sein. Auch Funktionsstörungen des Batteriespeichers gehören mittlerweile zu den häufigen Mängeln, mit denen viele Eigentümer konfrontiert werden.

In solchen Fällen empfiehlt es sich, folgende Schritte einzuleiten:

  1. Qualifikation der Monteure prüfen: Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Mitarbeiter der beauftragten Firma nicht ausreichend qualifiziert sind, brechen Sie die Montage ab. Dies ist insbesondere ratsam, wenn Sie um Mithilfe gebeten werden oder die Fachkräfte nicht über das notwendige Werkzeug verfügen.
  2. Schäden beanstanden: Akzeptieren Sie keine Beschädigungen an den gelieferten Komponenten. Machen Sie Ihre Gewährleistungsrechte geltend, die je nach Vertrag und Gesetzgebung zwischen zwei und fünf Jahren gelten.
  3. Abnahme verweigern: Sollten Sie Montagemängel wie defekte Dachziegel oder Wasserschäden feststellen, verweigern Sie die Abnahme der Anlage. Reklamieren Sie die Mängel und fordern Sie eine ordnungsgemäße Beseitigung der Schäden.
  4. Nachbesserungsfrist setzen: Werden die Probleme nicht unmittelbar behoben, setzen Sie dem Unternehmen schriftlich eine angemessene Frist zur Nachbesserung. Stellen Sie sicher, dass die Anlage erst nach vollständiger Behebung aller Mängel abgenommen wird.
  5. Experten hinzuziehen: Bei umfangreichen oder kostenintensiven Schäden sollten Sie sich anwaltlich beraten lassen. In schwierigen Fällen kann auch der Einsatz eines Sachverständigen sinnvoll sein.
  6. Dokumentation der Schäden: Halten Sie sämtliche Mängel und Beschädigungen durch Fotos oder Videos fest. Falls die Probleme nicht sofort behoben werden können, lassen Sie die Mängel in einem schriftlichen Protokoll dokumentieren. Andernfalls könnte der Installateur später behaupten, die Schäden seien nicht während der Montage entstanden.

Lassen Sie sich von Experten unterstützen

Wir von WBS.LEGAL stehen Ihnen mit unseren Partnern bei allen Fragen und Problemen rund um Photovoltaikanlagen zur Seite. Ob es um rechtliche Streitigkeiten, Gewährleistungsansprüche, mangelhafte Installationen oder technische Defekte geht – wir unterstützen Sie gemeinsam mit unseren Partnern kompetent und zielgerichtet. Mit unserer Erfahrung und Expertise sorgen wir dafür, dass Ihre Investition in erneuerbare Energien rechtssicher und erfolgreich umgesetzt wird. Kontaktieren Sie uns unter 0221 / 951 563 0 (Beratung bundesweit).