Nach der Kündigung von drei langjährigen WDR-Moderatorinnen warf die medienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Andrea Verpoorten dem Sender »Jugendwahn« vor und vermutete ein Kameraverbot für Frauen ab einem bestimmten Alter. WDR-Intendatin Monika Piel wies die Vorwürfe als „absurd“ zurück.
Und während Piel einen angeblichen Jugendwahn beim WDR abstreitet, muss sich rbb-Intendatin Dagmar Reim gegen Vorwürfe, sie sei gegen eine Verjüngung des Programms, wehren. Nach Angaben des rbb hatte eine falsche Agenturmeldung eben dies behauptet, woraufhin Reim entschieden reagierte. Eine schrittweise Verjüngung des Programms sei für den rbb wichtig. „Unsere Programmmacherinnen und Programmmacher wollen mehr Menschen um die 40 erreichen. Mit Köpfen wie Michael Kessler und Kurt Krömer, die wir außerordentlich schätzen, sind sie dabei auf einem sehr guten Weg.“
rbb-Programm soll alle Menschen ansprechen
Zugleich bewies Reim eine realistische Einschätzung der Lage des Senders, fernab von einer überzogenen Vorstellung von Jugendlichkeit: „Wer so tut, als könne oder solle man aus einem 3. Fernsehprogramm der ARD einen Jugendsender machen, redet Unfug. Aber wir behalten alle Menschen in unserer Region im Blick und sprechen sie an.“
Der rbb musste 2011 große Verluste beim Marktanteil verzeichnen, gegenüber des Vorjahres waren es im Sendegebiet 0,7% Marktanteile weniger. Zwar habe man keine konkreten Gründe für den Zuschauerschwund ausmachen können, man arbeitet aber einer Verbesserung des Images des Senders. Dazu gehört eine umfassende Programmreform, die allerdings intern auch kritisch betrachtet wird, gibt es doch Befürchtungen, auch das gebliebene Stammpublikum zu verprellen.