Das Thema Datenschutz im Internet ist sowohl für Gesetzgeber als auch für die Gesellschaft von oberster Priorität. Jetzt zeigt auch die Wirtschaft Eigeninitiative: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom), Deutsche Post, Deutsche Telekom, ED Encourage Directories, Google, Microsoft, Nokia und Panolife haben eine Organisation zur Umsetzung von Selbstverpflichtungen ins Leben gerufen und den Trägerverein „Selbstregulierung Informationswirtschaft e.V.“ gegründet.
Eine zentrale Informations- und Widerspruchswebseite für Geodatendienste sowie eine entsprechende telefonische Beratungsstelle sind die ersten Schritte, so die Meldung der Bitkom. Der Verein werde sich auch künftig für die Umsetzung und Betreuung der im Kodex vorgesehenen Beschwerde- und Sanktionsmöglichkeiten kümmern.
Der Sonderbeauftragte und Senior Vice President der Deutschen Post AG, Harald Lemke, wurde zum Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins gewählt. Vor allem im High-Tech-Sektor sieht Lemke die Notwendigkeit der freiwilligen Selbstregulierung: „Mit Selbstverpflichtungen lassen sich viele Herausforderungen der Online-Welt schnell und pragmatisch angehen. Es liegt schließlich im ureigenen Interesse der Informationswirtschaft, dass die Menschen Vertrauen in das Internet und seine Dienste haben.“ Gesetzliche Einzelfallregulierungen sollten mit Blick auf die globale und dynamische Entwicklung des Internet die Ausnahme bleiben, so die Meldung der Bitkom weiter. „Die technischen Vorbereitungen zur Umsetzung des Geodaten-Kodex sind bereits angelaufen“, teilte Lemke mit.
In einem zentralen Internetportal der Anbieter können sich die Bürger künftig über Funktionsweisen der Geodatendienste informieren, schauen, ob ihre Stadt erfasst ist und dann erfahren, welche Rechte sie haben. Nach Angaben der Bitkom können dann Aufnahmen der eigenen Hausfassade auch nach bereits erfolgter Veröffentlichung selbst mit ein paar Mausklicks oder per Brief unkenntlich gemacht werden. Eine kostenfreie Hotline bietet Hilfe bei Fragen, aber auch der Verein werde sowohl die Bürger in allen Belangen rund um den Kodex, als auch die beteiligten Panorama-Bilderdienste unterstützen.
Der Verein steht für weitere Selbstverpflichtungen offen und bietet eine Plattform zur organisatorischen Betreuung und Durchführung solcher Kodizes, so die Meldung der Bitkom weiter.
Fast jeder zweite Deutsche (46%, 32 Millionen Bürger) ab 14 Jahren hat zu Beginn 2011 die Panorama-Bilderdienste genutzt. Weitere 14 Millionen Deutsche erklärten, solche Services in Zukunft vielleicht nutzen zu wollen. Das hatte eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM ergeben. Nur jeder siebte Internetnutzer (14%) hat kein Interesse an solchen Angeboten, so die Meldung weiter.
Zur Methodik: Die Angaben zur Nutzung von Geodatendiensten hat das Institut Aris im Februar 2011 für den BITKOM erhoben. Es wurden 1.002 Personen ab 14 Jahren in Deutschland repräsentativ befragt.