Die USA und Kanada verbieten die Anwendung TikTok auf Dienstgeräten der Regierungen. Begründet wird dies mit Sicherheitsbedenken. Damit ziehen die beiden Länder nach und folgen dem Beispiel der EU.

Tiktok gehört zum chinesischen Bytedance-Konzern und wird vor allem von jungen Leuten genutzt. Auch in westlichen Staaten ist die App sehr beliebt. Zugleich gibt es schon länger Kritik, dass die Daten nicht sicher sind. 

Nun also müssen Regierungsbeschäftigte auch in den USA und Kanada die chinesische Social Media App TikTok von ihren Dienstgeräten löschen. Diese Regelung gilt bereits für Beschäftigte der EU und – zumindest teilweise – für Mitarbeiter der Bundesregierung. Zu groß sind inzwischen die Sicherheitsbedenken, nachdem TikTok im November des vergangenen Jahres einräumte, dass Daten europäischer Nutzer auch nach China fließen und dort eingesehen werden können. Zunehmend wächst daher das Unbehagen, was man dort mit diesen Daten anstellen könnte – aber auch, dass TikTok selbst zur Beeinflussung oder Ausspähung der User missbraucht werden könnte.

Die chinesische Regierung habe die Kontrolle über den Algorithmus, der den Nutzern Inhalte vorschlage. Das gebe ihnen die Möglichkeit, den Inhalt zu manipulieren und, wenn sie wollen, ihn für Einfluss-Kampagnen zu nutzen, so die US-Bundespolizei FBI. Außerdem habe die chinesische Regierung über die App Zugriff auf die Software der Handys. Sie könne auch die Nutzerdaten abgreifen und sie für Spionagezwecke verwenden.

Auf deutschen Regierungshandys ist die TikTok-Installation erst gar nicht möglich

In den USA müssen Regierungsmitarbeiter nun innerhalb von 30 Tagen die App von ihren Dienstgeräten löschen. Das entsprechende Gesetz wurde bereits im Dezember vom US-Kongress verabschiedet. Angestellte des Weißen Hauses und der Ministerien für Verteidigung, Heimatschutz und Auswärtiges, dürfen TikTok bereits länger nicht mehr auf ihren Diensthandys nutzen, nun gilt das für die Mitarbeiter aller Bundesbehörden. Darüber hinaus wurde im US-Kongress auch schon ein weiterer Gesetzesentwurf eingebracht, der es möglich machen könnte, die App noch weitreichender zu verbieten.

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In Kanada gilt ein solches Verbot bereits und auch Mitarbeiter der EU-Kommission müssen die App bis zum 15.03.2023 von ihren Geräten löschen. Zum ersten Mal wird damit eine App auf EU-Ebene komplett verboten. Das gleiche gilt für deren private Smartphones, sofern darauf digitale Dienste ihres Arbeitgebers installiert sind. Die Kommission will so sicherstellen, dass ihre Beschäftigten gut gegen wachsende Cyber-Bedrohungen und Vorfälle geschützt sind. 

In Deutschland gilt in einzelnen Regierungsstellen wie dem Bundespresseamt bereits ein TikTok-Verbot auf Dienstgeräten. Andere Institutionen wie das Bundesinnenministerium haben derweil entschieden, die Software nicht im internen App-Store anzubieten, über den Programme auf Dienstgeräte aufgespielt werden. Ein generelles TikTok-Verbot für öffentliche Stellen in Deutschland gibt es allerdings noch nicht. So betreibt das Bundesgesundheitsministerium aktuell sogar einen eigenen Kanal bei TikTok. Dieser jedoch wird mit separaten Geräten gepflegt, die nicht mit den Ministeriumsservern verbunden sind.

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mha