Bis jetzt  brauchten soziale Netzwerke in Amerika – vor allem im US-Staat Kalifornien- es mit dem Datenschutz nicht so genau zu nehmen. Doch bald könnte sich die Situation für sie ändern, wenn eine demokratische Senatorin mit ihrem Gesetzesentwurf durchkommt.

Deutschland ist häufig wegen seiner strengen datenschutzrechtlichen Reglungen gerade im Bereich der sozialen Netzwerke belächelt worden. Denn viele haben den Sitz in den Vereinigten Staaten, wo bislang aufgrund der laschen Datengesetze das deutsche Recht nur schwer durchgesetzt werden konnte.

Möglicherweise wird das bald jedoch anders- zumindest im US-Staat Kalifornien, wo unter anderem Facebook seinen Sitz hat. Nach einem Bericht bei Heise vom 18.05.2011 plant dort die demokratische Senatorin Ellen Corbett im sogenannten „Social Networking Privacy Act“ vor allem, dass das System bei der Anmeldung zunächst die höchsten Datenschutzeinstellungen wählt und jedes Mitglied diese Einstellungen ändern kann. Ansonsten werden nur Name und Wohnort des Nutzers angezeigt. Darüber hinaus soll unter anderem Facebook dazu verpflichtet werden, die Daten von minderjährigen Usern auf Weisung der Eltern innerhalb von 48 Stunden zu löschen. Gegen diese Änderungen laufen die betroffenen sozialen Netzwerke allerdings Sturm.

Aus meiner Sicht ist dieser Gesetzesentwurf zu begrüßen. So werden die Mitglieder von sozialen Netzwerken davor bewahrt, dass sie mehr Daten preisgeben, als sie möchten. Eine Einwilligung in die Verbreitung persönlicher Daten darf nicht einfach fingiert werden. Es handelt sich um eine aktive Handlung, die vom Nutzer ausgehen muss. Facebook würde dadurch nichts von seiner Attraktivität einbüßen, ganz im Gegenteil. Denn so können Nutzer besser vor Schaden durch Kriminelle und vor Belästigungen bewahrt werden.

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