Eine Statistik der Organisation jugendschutz.net zeigt den wachsenden Einfluss rechtsextremer Gruppen auf soziale Plattformen wie Facebook.
In dem Zeitraum von 2008 bis 2011 verdreifachten sich die Meldungen anderer Internetnutzer, über Seiten mit rechtsradikalem Inhalt. Insgesamt verzeichnete die Organisation im Jahr 2011, 629 Hinweise auf rechtsextreme Angebote im Internet. Dabei erhöhten sich besonders die Meldungen auf sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder YouTube. Denn Mitglieder der NPD versuchen gegenwärtig immer häufiger über Soziale Netzwerke, die vor allem Ausdrucksmedium junger Generationen sind, Einfluss zu nehmen.
Die virtuelle Anwesenheit der NPD Mitglieder ist allerdings nicht direkt sichtbar. Rechtsextreme Inhalte verbergen sich oft hinter scheinbar harmlosen Seiten. Diese Vorgehensweise ermöglicht der NPD Personengruppen zu erreichen, die sich ansonsten von der rechtsextremen Szene distanzieren. Ein Sprecher von jugendschutz.net bestätigte diese Vorgehensweise und nannte als Beispiel hierfür eine Facebook-Seite, die rechtsradikales Gedankengut enthielt, vordergründig aber gegen Kindesmissbrauch gerichtet war. Soziale Netzwerke haben dadurch in den vergangenen Jahren unbewusst zur Verbreitung von radikalen Inhalten beigetragen und das in so hohem Maße, dass klassische Homepages von rechtsextremen Gruppierungen komplett abgelöst wurden.
Die Organisation jugenschutz.net setzt sich aktiv gegen Seiten mit rechtsradikalem Inhalt ein. Durch sogenanntes Internetmonitoring versuchen Mitglieder von jugendschutz.net die Löschung von Webseiten mit rechtsradikalem Inhalt zu veranlassen