Die geplante europäische „Super League“ muss sich aufgrund einer Entscheidung des EUIPO umbenennen. Die Klage dänischer Vereine führte dazu, dass die Bezeichnung „Super League“ aufgrund der bereits existierenden „Superliga“ in Dänemark nicht verwendet werden darf.
Der Traum von einer europäischen Super League stößt von Beginn an auf große Hürden – dieses Mal meint es das Markenrecht nicht gut mit ihr. Die Super League, eine geplante Spielklasse für die größten, mächtigsten und reichsten Vereine in Europa, musste nun eine aufsehenerregende Niederlage einstecken.
„Super League“ -der dänischen Superliga zu ähnlich
Das EU-Markenamt (EUIPO) hat die Registrierung des Namens „Super League“ für die neue europäische Liga abgelehnt. Da es in Dänemark bereits die Superliga gebe, dürfe sich die umstrittene europäische Super League nicht so nennen. Damit wird es die Super League künftig nicht geben – jedenfalls nicht unter diesem Namen.
Die European Super League Company S.L. hatte versucht, ihre Marke in der EU registrieren zu lassen, aber die dänische Superligaen A/S, wie sie richtig heißt, war der Ansicht, dass dies eine Verletzung der Marke SUPERLIGA wäre, die sich im gemeinsamen Besitz der dänischen Klubs befindet. Daher müsse es der geplanten „Super League“ verwehrt werden, diesen Namen als Marke innerhalb der EU registrieren zu können.
Das EUIPO hat der Klage der dänischen Vereine nun stattgegeben, weil der Name „Super League“ als „konzeptionell identisch“ zur Bezeichnung der dänischen Superliga angesehen werden würde. Die Verwendung des Namens für die neue Liga könne den Wert und die Identität der Marke der dänischen Liga beeinträchtigen, in die bereits seit Jahren Entwicklung und Marketing investiert worden sei.
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Für die Initiatoren der Super League bedeutet dies nun weitere Arbeit, nicht nur in Bezug auf das Konzept ihrer Liga, sondern auch bei der Suche nach einem neuen, einzigartigen Namen.
EuGH entschied zur Super League bereits 2023
Die Initiative zur Gründung der Super League, angeführt von Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin, zielt darauf ab, eine konkurrenzfähige Alternative zu etablierten europäischen Fußballstrukturen aufzuziehen, insbesondere gegen die UEFA, Europas Fußball-Union und gegen die Champions League. Trotz anfänglicher Unterstützung von zwölf Topvereinen erfuhr das Vorhaben erheblichen Gegenwind von Fans, Politik, sowie der UEFA selbst, was zum Rückzug vieler Klubs führte. Real Madrid versucht dennoch weiterhin, die Pläne voranzutreiben.
Erst kürzlich gab es in Madrid eine mündliche Verhandlung zur Klage gegen das Monopol der großen Fußballverbände. Bereits Ende 2023 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass UEFA und FIFA die Gründung der Super League nicht unterbinden dürften. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die UEFA und FIFA ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen, indem sie für neue Wettbewerbe ihre Genehmigung voraussetzen. Zudem beschränken diese Regeln den Wettbewerb in der EU (Urt. v. 15.12.2022, Rechtssache C-333/21). Allerdings wurde damit nicht beantwortet, ob es eine Super League geben wird, denn der EUGH sagte auch, dass die Wettbewerbseinschränkung durch die großen Verbände nicht zwangsläufig die Genehmigung der Super League bedeuten würde.
akl/tsp