Wirtschaftsmediator

Berufsbild Wirtschaftsmediator

Der Wirtschaftsmediator ist ein spezialisierter, neutraler Vermittler, der in der Geschäftswelt, Unternehmen und Organisation dabei unterstützt, Konflikte effizient und nachhaltig zu lösen. Mit der Hilfe des Wirtschaftsmediators können Konflikte innerhalb von Unternehmen oder zwischen Unternehmen oder Kunden gelöst werden. Diese Rolle erfordert ein tiefes Verständnis für wirtschaftliche Prozesse sowie die Fähigkeit, neutrale und produktive Gespräche zwischen Konfliktparteien zu fördern. Der Mediator achtet während des Prozesses darauf, dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten fair ist. Durch den Wirtschaftsmediator wird der Prozess strukturiert geleitet, jedoch nicht gelenkt und die Kommunikation wird nachhaltig verbessert. Das wirkt sich positiv auf interne und externe Geschäftsbeziehungen aus. Durch die Mediation und die Hilfe des Wirtschaftsmediators können langwierige rechtliche Auseinandersetzungen vermieden werden. Zu den Hauptaufgaben gehören die Analyse der Konfliktsituation und Identifizierung der Probleme und Bedürfnisse der Beteiligten und einen vertrauenswürdigen Raum bieten, in dem offene, ehrliche Kommunikation möglich ist.

Um als Wirtschaftsmediator tätig zu sein, muss eine spezielle Ausbildung absolviert werden. Die Grundvoraussetzung um als zertifizierter Wirtschaftsmediator tätig zu sein, ist eine zertifizierte Mediationsausbildung. Darüber hinaus ist es für Wirtschaftsmediatoren wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und auf dem neuesten Stand der Gesetzgebung und der neuesten Mediationstechniken zu bleiben.

Wirtschaftsmediatoren müssen ein breites Spektrum an Fähigkeiten aufweisen. Zum einen, das Verständnis für Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen. Sie müssen in der Lage sein, auch bei kreativen Konfliktlösungen zu unterstützen. Wirtschaftsmediatoren müssen Expertise in Kommunikation, Konfliktmanagement und Verhandlungstechniken aufweisen. Die Interessen der Beteiligten erkennen können und die Fähigkeit besitzen, Vertrauen aufzubauen. Ebenso entscheidend, um eine erfolgreiche Mediation zu gewährleisten, ist die Unparteilichkeit und die Diskretion, um das Vertrauen aller Parteien zu erhalten und effektive Ergebnisse zu erzielen.

Ausbildung und Zertifizierung Wirtschaftsmediator

Grundsätzlich kann jeder als Wirtschaftsmediator arbeiten, jedoch ist der Begriff Zertifizierter Wirtschaftsmediator gesetzlich geschützt. Nur diejenigen, die eine Mediationsausbildung absolviert haben, dürfen sich zertifizierte Wirtschaftsmediatoren nennen. Wer unberechtigt als Wirtschaftsmediator arbeitet, riskiert eine Abmahnung.
Es gibt ein breites Angebot an Aus- und Weiterbildungen als Wirtschaftsmediator. Das Mediationsgesetzt legt fest, welche Kenntnisse eine Ausbildung vermitteln soll.
Seit dem 1. März 2024 gelten neue Regelungen zur Ausbildung von zertifizierten Mediatoren, wodurch sich einige Neuerungen ergeben haben. Wurde eine Mediationsausbildung vor Inkrafttreten der neuen Verordnung abgeschlossen, gelten Sonderregelungen.

Die Ausbildungsdauer zum Wirtschaftsmediator kann variieren, umfasst jedoch mindestens 130 Präsenzstunden in Theorie und Praxis, die sich über mehrere Monate erstrecken können. Bis zu 40% der Präsenzstunden können in virtueller Form durchgeführt werden, sofern die Möglichkeit zur persönlichen Interaktion zwischen Ausbildern und Teilnehmern untereinander sichergestellt ist. Die Kurse werden von unterschiedlichen Bildungseinrichtungen, wie Universitäten, privaten Akademien oder Fachhochschulen, angeboten.

In der Ausbildung zum Wirtschaftsmediator werden unter anderem Grundlagen der Mediation, Verhandlungstechniken, Rahmenbedingungen und Konfliktkompetenz der Wirtschaftsmediation vermittelt. Die Teilnehmer lernen den Umgang mit Emotionen und Strategien, um Konflikte konstruktiv zu lösen. Die Ausbildung vermittelt die nötigen Kompetenzen, um als zertifizierter Wirtschaftsmediator tätig zu sein und beinhaltet zudem praktische Übungen, in denen die Teilnehmer reale Mediationsszenarien simulieren und ihre Fähigkeiten beweisen müssen. Zu den weiteren Inhalten der Ausbildung gehören folgende Aspekte:

Grundlagen
Überblick über den Verfahrensablauf, die Phasen, Kommunikationstechniken und über die Anwendungsfelder der Mediation

Ablauf & Rahmenbedingungen
Einzelheiten der Phasen und die Unterschiede der verschiedenen Methoden

Verhandlungstechniken
Grundlagen der Verhandlungsanalyse sowie Bestandteile der Verhandlungsführung und dem Verhandlungsmanagement

Gesprächsführung
Grundlagen der Kommunikation: verschiedenen Kommunikationstechniken, Techniken zur Lösungsentwicklung sowie der Umgang mit schwierigen Situationen (z. B. Blockaden, Widerständen)

Konfliktkompetenz
Konflikttheorien (z.B. Konfliktfaktoren, Konfliktanalyse und Konflikttypen), Erkennen von Konfliktdynamiken und Interventionstechniken

Recht der Mediation
Rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Mediationsvertrag und Haftung), Rolle des Rechts in der Mediation, Mitwirkung externer Berater und
Persönliche Kompetenz oder Rollenverständnis

Ziel eines Wirtschaftsmediators ist es, die Hintergründe von Konflikten in der Wirtschaft zu erkennen und zu verstehen, um Konflikte nachhaltig und effektiv zu lösen. Die Teilnahme an einem Ausbildungslehrgang ist nicht die einzige Voraussetzung, um als zertifizierter Wirtschaftsmediator arbeiten zu können. Wirtschaftsmediatoren müssen zudem innerhalb von drei Jahren nach Abschluss der Ausbildung, mindestens fünf Mediationsfälle reflektiert haben. Danach ist die Bezeichnung zertifizierter Wirtschaftsmediator zulässig. Diese Frist kann verlängert werden, wenn diese ohne Eigenverschulden nicht eingehalten werden konnte.

Die Zertifizierung ist nach der Ausbildung jedoch nicht unbegrenzt gültig. Zertifizierte Wirtschaftsmediatoren müssen regelmäßig, innerhalb von 4 Jahren, jeweils 40 Stunden Fortbildungen besuchen und ihre Zertifikate erneuern lassen. So wird gewährleitstet, dass der Wirtschaftsmediator auf dem aktuellsten Stand ist, was die Fachkenntnisse und die rechtlichen Anforderungen betrifft.

Wir sind bekannt aus

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Arbeitsfelder und Einsatzgebiete

Die Arbeitsfelder von Wirtschaftsmediatoren sind vielfältig und erstrecken sich über verschiedene Branchen und Organisationsebenen. Ein zentrales Einsatzgebiet ist die Konfliktlösung innerhalb von Unternehmen, wo Wirtschaftsmediatoren zwischen Mitarbeitern, Teams oder dem Management und Mitarbeitern vermitteln. Auch in der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, etwa bei Streitigkeiten zwischen Geschäftspartnern oder in der Lieferkette, wird oft die Expertise von Wirtschaftsmediatoren gesucht. Zunehmend gefragt sind ihre Dienste auch bei Unternehmensfusionen und -übernahmen, wo sie z.B. dazu beitragen, Übergangsprozesse reibungsloser zu gestalten. Wirtschaftsmediatoren können folgende Einsatzgebiete haben:

• Konflikte innerhalb von Unternehmen – Dazu gehört das Schlichten von Streitigkeiten zwischen Gesellschaftern, Führungskräften, Mitarbeitern oder innerhalb von Teams.
• Konflikte zwischen Unternehmen – Bei Streitigkeiten zwischen Geschäftspartnern, Auftraggebern oder Auftragnehmern und Konflikten, die in Projekt-Teams entstehen, kann der Wirtschaftsmediator bei der Lösungsfindung helfen.
• Konflikte im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge – Wirtschaftsmediatoren vermitteln bei möglichen Konflikten vor, während oder nach einer Firmenübernahme oder bei Generationskonflikten bei der Übergabe des Unternehmens.
• Sonstige Wirtschaftskonflikte – Dazu gehört z.B. das lösen von Konflikten in der Kreditwirtschaft oder Versicherungsbranche.
• Prävention und Begleitung – Wirtschaftsmediatoren können auch Kommunikationstrainings für Organisationen oder Konfliktprävention in Unternehmen bieten.

Ein Wirtschaftsmediator kann bei einer Vielzahl von Konfliktsituationen innerhalb oder zwischen Unternehmen sowie in Zusammenhang mit Unternehmensnachfolge helfen. Er kann auch präventiv oder begleitend tätig werden. Mit Hilfe des Wirtschaftsmediators können die Konflikte nachhaltig gelöst werden und die Teilnehmer lernen richtig zu kommunizieren.
Durch ihre Arbeit helfen Wirtschaftsmediatoren nicht nur, kostspielige und zeitraubende Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, sondern fördern auch langfristige, nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Ihre Fähigkeit, neutrale Lösungsansätze zu entwickeln und bei der Implementierung zu unterstützen, macht sie zu einer wichtigen Ressource in der modernen Geschäftswelt.
Der Wirtschaftsmediator agiert während des Prozesses als neutrale Person und hilft den Beteiligten die gegenseitigen Interessen zu verstehen und eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Der Wirtschaftsmediator agiert als Vermittler zwischen den Streitparteien.

Mediation & Konfliktlösung

In einer Welt, wo Missverständnisse und Konflikte unvermeidlich sind, bieten wir einen Weg der Verständigung und Kooperation. Unsere Unterstützung in Mediation im Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht ermöglicht es Ihnen, kostspielige Gerichtsverfahren zu vermeiden und stattdessen zu nachhaltigen, beidseitig akzeptablen Lösungen zu kommen.

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Methoden und Techniken

Die Wirtschaftsmediation ist ein strukturiertes Verfahren, bei dem die Parteien mit Hilfe eines Wirtschaftsmediators oder mehrerer Wirtschaftsmediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Lösung für ihren Konflikts anstreben. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit eines Wirtschaftsmediators ist die neutrale und eine auf die Interessen der Beteiligten ausgerichtete Einstellung. Er leitet die beteiligten Parteien durch den Mediationsprozess und nutzt dabei verschiedene Methoden, die jeweils am geeignetsten für die gegebenen Situation sind.

Der Wirtschaftsmediator ermöglicht dabei einen offenen und konstruktiven Dialog. Hierbei wird einen strukturierter Prozess und sicherer Rahmen für eine offene Kommunikation ermöglicht, um auf eine für beide Seite akzeptable Lösung hinzuarbeiten.
Durch gezielte Fragestellungen können die wichtigsten Themen, wie Interessen und Bedürfnisse der Parteien herausgestellt werden. Der Wirtschaftsmediator unterstützt die Parteien währenddessen durch aktives Zuhören und gezieltes Fragen stellen.
Aus den Interessen und Bedürfnissen der Beteiligten müssen anschließend Lösungsansätze entwickelt werden. Der Wirtschaftsmediator fördert die Parteien, zusammen auf eine kreative Lösung hinzuarbeiten. Er nutzt verschiedene Techniken wie Brainstorming, Rollenspiele oder Visualisierungen, um ein umfangreiches Bild der Situation zu bekommen und so den Bedürfnissen aller gerecht zu werden.
Durch den Wirtschaftsmediator werden die beteiligten Parteien dazu aufgefordert, neue Blickwinkel und Möglichkeiten zu gewinnen, um die Sichtweise des anderen besser zu verstehen.
Die Mediation folgt einem strukturierten Ablauf mit verschiedenen Phasen wie Einzelgesprächen, Konfliktanalysen oder Lösungsfindungen. Der Wirtschaftsmediator folgt diesen Phasen und nutzt unterstützend weitere Techniken wie Moderation oder Visualisierung.
Der Wirtschaftsmediator schafft eine sichere, private Umgebung und gewährleistet, dass alle Beteiligten freiwillig teilnehmen. Das ist für den Erfolg des Verfahrens essentiell. Verschiedene Kommunikationstechniken helfen dabei den Austausch zu strukturieren und die Kommunikation langfristig zu verbessern.
Neben der Lösung von aktiven Konflikte, kann ein Wirtschaftsmediator auch bei der Verbesserung der langfristigen Kommunikation und der Vorbeugung von Konflikten helfen. Während des Prozesses lernen die Teilnehmer richtig zu kommunizieren und wie zukünftige Konflikte vermieden werden können.
Ein Wirtschaftsmediator setzt während des Prozesses eine Vielzahl von Kommunikations- und Problemlösungstechniken ein, um ein faires Verfahren zu gewährleisten und die Parteien zu einer für alle akzeptablen Lösung zu führen.

Wirtschaftsmediatoren verwenden während der Mediation vielfältige Methoden wie aktives Zuhören, neutrale Gesprächsführung, Rollenspiele oder Visualisierungsmethoden, um den Konflikt zu lösen und die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern. Die Techniken zielen darauf ab, die Gegenseitigen Probleme und Interessen besser zu verstehen und Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden.

Ihre Ansprechpartner bei einer Mediation

Renate Schmid

• Rechtsanwältin, zertifizierte Datenschutzbeauftragte (TÜV), zertifizierte Wirtschaftsmediatorin (DAA)

Datenschutzrecht, Film- & Fernsehrecht, Mediation, Medienarbeitsrecht, Medienrecht, Presse- & Äußerungsrecht.

Häufig gestellte Fragen