Die von ARD und ZDF gemeinsam geplante Video-On-Demand-Plattform „Germany’s Gold“ wird wohl nicht auf Werbung verzichten, so ein Bericht des Handelsblatts. Eva-Maria Michel, Vize-Intendantin des WDR und Vorsitzende der Juristischen Kommission der ARD sagte gegenüber dem Handelsblatt: „Werbung ist dabei nicht ausgeschlossen“. So könne auch die Rundfunkgebühr gering gehalten werden, da andere Einnahmen dazukämen, so Michel.

Die Töchter der Rundfunkanstalten können bei einer kommerziellen Verwertung ihrer Spielfilme, Serien und Dokumentationen auch andere finanzielle Quellen nutzen, so die Gesetzgebung.

„Wir als Rundfunkanstalten möchten vor allem, dass auch nach Ablauf der gesetzlichen Verweildauern für die Mediatheken von ARD und ZDF unsere Zuschauer noch auf unsere Inhalte zugreifen können“, sagte Michel.

Momentan dürfen ARD und ZDF in ihren werbefreien Mediatheken ihre Produktionen eine Woche nach Ausstrahlung anbieten. Mit „Germany’s Gold“ als private Tochter wäre eine zeitlich unbeschränkte Vermarktung rechtens.

Momentan prüft das Kartellamt die geplante Fusion. „Ich bin optimistisch, dass das Kartellamt das Vorhaben freigibt“, so Michel gegenüber dem Handelsblatt. Das geplante Videoportal „Amazonas“ von Pro Sieben Sat.1 und RTL wurde vom Kartellamt untersagt. Die Privatensender befürchten durch das gebührenfinanzierte VoD-Portal Einbußen bei der eigenen Online-Werbung.

Gegenüber dem Handelsblatt sagte Tobias Schmid, RTL-Beauftragter für Medienpolitik: „Gegen die teilweise Finanzierung dieses Online-Angebots durch Werbung hätten wir deutliche rechtliche und politische Bedenken, die wir ebenso deutlich zum Ausdruck bringen würden.“