Der US-Medienkonzern Liberty Global will für 3,2 Milliarden Euro Kabel BW übernehmen. Jetzt will das Bundeskartellamt die Übernahme einer vertieften Prüfung unterziehen, so eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters.

„Angesichts der Komplexität des Falles werden wir wahrscheinlich vertieft prüfen“, sagte eine Sprecherin des Bundeskartellamts gegenüber Reuters. Generell stehe das Kartellamt Fusionen in der Kabelbranche skeptisch gegenüber, Experten sehen die Chancen einer Übernahme damit als deutlich gesunken an. US-Medienmogul und Liberty Global Vorsitzender John Malone gehört bereits Unitymedia in Deutschland.

Ein mögliches Veto durch das Bundeskartellamt scheint allerdings von Anfang an als eine Möglichkeit betrachtet worden sein. So heißt es in der Meldung von Reuters:

„Der bisherige Eigentümer EQT hatte sich deshalb abgesichert: Bekommt Liberty kein grünes Licht, würde Kabel BW bei der Investmentbank JPMorgan zwischengeparkt. Erlöst die Bank bei einem dann fälligen Weiterverkauf weniger als die vereinbarten 3,2 Milliarden Euro, trägt Liberty das finanzielle Risiko, wie Reuters von mehreren mit der Transaktion vertrauten Personen erfahren hatte. Banker gehen davon aus, dass ein neuer Verkaufsanlauf die zuletzt unterlegenen Interessenten wieder auf den Plan ruft – allerdings nicht zu den ursprünglich gehandelten Preisen.“

Die Prüfung dauert rund drei Monate, eine Entscheidung kann sich also bis November hinziehen.