Die DFL hatte die TV-Rechte für Bundesligaspiele an den Pay-TV-Sender Sky vergeben – trotz eines besseren Angebots des Konkurrenten DAZN. Die Vergabe muss nun jedoch wiederholt werden. Wer schlussendlich die Rechte erhalten wird, ist damit weiterhin unklar.

In der Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und DAZN um die TV-Rechte der Bundesliga ab 2025 ist ein Urteil gefällt worden und das Medienunternehmen DAZN hat zunächst einen juristischen Sieg errungen.

Die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) entschied per Urteil, dass die ursprüngliche Vergabe der Rechte an Sky nicht rechtmäßig gewesen sei.

DAZN hatte im Streit mit der DFL die DIS eingeschaltet und nun einen juristischen Erfolg erzielt. Damit ist klar, dass die Auktion um das größte TV-Rechte-Paket der Fußball-Bundesliga wiederholt werden muss.

Streit um größtes Bundesliga-Paket

Der Streit entfachte sich an der Vergabe des größten Bundesliga-Pakets, welches die Spiele am Samstag um 15:30 Uhr, am Freitagabend sowie die Relegationspartien umfasst. Die DFL hatte das Paket ursprünglich an Sky vergeben. Dies sei nach Auffassung des Konkurrenten DAZN trotz eines erheblich besseren DAZN-Angebots geschehen. Der Grund für die Ablehnung des besseren Angebots sei eine kurzfristig verlangte Bankbürgschaft gewesen, die nicht innerhalb eines Tages beschafft werden konnte.

Die DFL erklärte, dass das strittige Paket rechtmäßig vergeben worden sei und die Angebote von DAZN nicht den Ausschreibungskriterien entsprochen hätten. Das riesige zur Diskussion stehende Rechtepaket umfasst insgesamt 196 Live-Spiele pro Saison. Die anderen Live-Spiele sind in den Pay-TV-Paketen C und D enthalten, bei denen sodann u.a. die Topspiele am Samstag um 18:30 Uhr enthalten sind sowie der Supercup und die Sonntagsspiele. Die Pakete C und D umfassen ihrerseits nochmals 113 Live-Spiele.

Dass die Klage vor einem Schiedsgericht stattfand, liegt an den Ausschreibungsunterlagen der DFL, welche alle Bieter im vorhinein akzeptiert hatten.

Auktion wird wiederholt

Nun muss DAZN erneut um die Rechte mit Sky konkurrieren, denn das umstrittene Paket ist für DAZN noch nicht endgültig gesichert. Die Auktion wird nun wiederholt und die DFL nimmt die Rechtevergabe für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 wieder auf. Wann und wie die Vergabe stattfinden wird, muss jetzt geklärt werden.

Das seit 2018 bestehende sogenannte Alleinerwerbsverbot (no single buyer rule) gilt übrigens nicht mehr. Diese Regelung führte dazu, dass Endverbraucher mehrere Abonnements benötigten, um alle Spiele sehen zu können. Da diese Regelung nun nicht mehr gilt, kann theoretisch auch ein einzelner Sender wie Sky oder DAZN alleinig alle Pay-TV-Rechte erwerben. Für Kunden heißt dies, dass weiterhin unklar ist, ob sie künftig ein- oder doch zwei Abonnements benötigen. Auch die Ausstrahlung der Bundesliga-Highlights ist nicht klar. Es ist möglich, dass Fans künftig am Samstag länger auf die Zusammenfassung der Spiele warten müssen.

Die zeitliche Vergabe-Verzögerung sorgt zudem auch bei den 36 Proficlubs der ersten und zweiten Bundesliga für Ungeduld und Verunsicherung. Schließlich sind die Medieneinnahmen die wichtigste Einnahmequelle für die Vereine und beeinflusst stark die finanziellen Aktivitäten.

tsp