Bereits im Juni hat das Bundeskartellamt bekannt gegeben, dass es keine Bedenken gegenüber einer Online-Sportschau hat. Die Deutsche Fußball-Liga hatte für die Spielzeit 2013 bis 2016/2017 für das Free-TV verschiedene Rechtepakete geplant, die zum einen eine reguläre Berichterstattung ab 18.30 Uhr, zum anderen aber auch eine Online-Berichterstattung mit einer späteren Free-TV-Verwertung vorsieht. Auch für das Pay-TV sind mehrere Rechtepakete geplant.

Nun wird das Vorhaben, die Bundesligaspiele erst im Internet zu zeigen, immer konkreter. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung liegt dem Kartellamt ein Szenario „Neue Medien“ vor, das eine Erstauswertung im Internet vorsieht, wonach die Free-TV-Ausstrahlung erst nach 21.45 Uhr stattfinden würde.

Ein verbindliches Angebot für Verpflichtungszusagen sei dem Bundeskartellamt bereits übersendet worden. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Das vorgelegte Konzept umfasst insgesamt 23 Rechtepakete, davon sind zwölf reine Live-Pakete. Die Pakete der Highlight-Berichterstattung verteilen sich auf ein Klassik-Szenario, das im Wesentlichen der bisherigen Verwertung entspricht. Daneben steht ein Szenario, das wir ,Neue Medien‘ nennen. Zentraler Unterschied ist, dass die erste frei empfangbare Zusammenfassung der Highlights der Samstagsspiele über Internet und mobile Endgeräte angeboten wird.“

Die Online-Variante sei realistisch und eine Reaktion auf die veränderte Mediennutzung, so Seifert: „Rechteanbieter können diese Entwicklung nicht ignorieren. Genauso wenig wie übrigens private Medienunternehmen und öffentlich-rechtliche Anstalten, die beide erheblichen Aufwand treiben, um sich in den neuen Medien entsprechend zu positionieren.“

Die konkurrierenden Szenarien der Berichterstattung der Samstagspiele ist nach einer ersten Marktbefragung des BKartA zulässig. Der DFL erwartet jetzt eine weitere Marktbefragung durch das Kartellamt. „Die angeschriebenen Medienunternehmen werden die Möglichkeit haben, unsere Verpflichtungszusagen zu kommentieren. Ob sich daraus noch Änderungen für die Ausschreibung ergeben, ist eine Entscheidung der Kartellbehörde“, sagte Seifert gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Die Rechteaussschreibung für die Speilzeit 2013-2017 soll noch in diesem Jahr angekündigt werden und im April 2012 abgeschlossen sein. Der letzte Abschluss brachte der DFL jährlich 412 Millionen Euro. Der Pay-TV Sender Sky zahlt davon allein 225 Millionen Euro Rechte, die ARD investiert 100 Millionen.