Im Fall um den bereits suspendierten Unterhaltungschef des MDR, Udo Foht,  haben nun die Untersuchungen weitere Verstöße gegen interne Richtlinien und Fälle des Amtsmissbrauchs aufgedeckt. „Der MDR wird den Vorgang vorbehaltlos, sachgerecht und transparent aufklären. An Spekulationen und Vorverurteilungen werden wir uns aber nicht beteiligen“, erklärte MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen. Mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen können keine weiteren Details mitgeteilt werden.

Laut einem Bericht der „Welt“ hat sich Foht 2009 von Philipp Welte, Vorstand des Burda-Konzerns, 30.000 Euro erbeten. Dies sei ein „Produktionskostenvorschuss“ für eine aufwendige, mehrteilige Sendung gewesen, so Foht. Gegenüber der „Welt“ sagte Welte: „Ich habe einem langjährigen Freund ausschließlich privat geholfen“.

Als Welte sein Geld zurückgefordert habe, bat Foht den Chef einer anderen Firma um 33.000 Euro, denn Welte habe zusätzlich zu seinen 30.000 Euro auch „Bereitstellungskosten und Zinsen“ zu bekommen, so die Meldung der „Welt“. Daraus wurde ein Schneeballsystem, immer mehr Kreditgeber zahlten immer höhere Summen, bis die Sache entdeckt wurde.

Der MDR hat die Staatsanwaltschaft Leipzig eingeschaltet, nachdem weitere Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, wird der MDR auch diese Fälle an die Ermittlungsbehörde übergeben.

Auf arbeitsrechtlicher Ebene prüft der MDR nach der Suspendierung weitere Schritte: Am 4.8.2011 ist eine Anhörung des ehemaligen Unterhaltungschefs geplant.Udo Foht ist seit Gründung des MDR in der Fernsehunterhaltung tätig, seit dem 1.1.1996 als Programmchef Unterhaltung.