Mit der am Montag in einer Testphase gestarteten „Tageswebschau“ will die ARD vor allem die junge Online-Generation erreichen. Doch die erneute Ausweitung der Internet-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Senders stößt beim privaten Rundfunk auf heftige Kritik.

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) sieht es als fraglich an, ob die Tageswebschau mit dem Rundfunkstaatsvertrag vereinbar sei. „Wir fordern einen Drei-Stufen-Test für die Tageswebschau, um zu prüfen ob das neue Angebot legitim ist. Außerdem werden dadurch die Kosten für den Gebührenzahler transparent“, so VPRT-Geschäftsführer Claus Grewenig gegenüber dem Handelsblatt.

Weiter kritisierte er das neue Angebot: „Es gibt ein perfides Legitimations-System. Mit einem neuen Nachrichtenkanal wie , Tagesschau 24‘ werden dann immer neue Online-Informationsangebote gerechtfertigt.“

Die ARD will mit dem neuen Format vor allem junge Menschen unter 30 Jahren erreichen, die Tageswebschau soll auch über soziale Netzwerke genutzt werden können.

ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke definiert die Tageswebschau laut einer Meldung der ARD folgendermaßen: „Die tagesWEBschau ersetzt nicht die klassische Tagesschau, sondern ergänzt unsere Nachrichtensendungen um die Netz-Aspekte, die in der knappen Sendezeit im Ersten nicht so viel Platz finden. Für ARD-aktuell liegt hier eine Chance: Wir konzentrieren uns stärker auf Web-Themen und die Internet-Aspekte relevanter Themen.“