Wie alle Sender bemüht sich auch der WDR um die Gunst der jungen Zielgruppe. So steckte man bereits in den vergangenen Monaten rund drei Millionen Euro in den „Innovationstopf“, um so neue Formate zu entwickeln. Auch 2012 soll dieses Sonderbudget den Redaktionen in gleicher Höhe zur Verfügung stehen.

Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz sagte gegenüber dem Magazin „journalist“: „Unsere Redaktionen sollten ermutigt werden, Neues auszuprobieren. Von mir aus auch nach dem Verfahren Trial and Error.“

Die meisten der neu entwickelten Formate werden demnächst auf Sendung gehen. Eines der bereits ausgestrahlten neuen Sendungen ist der „1Live Talk mit Frau Heinrich“. Dieser kommt von dem Radiosender 1Live, wird aber auf dem (momentan in der Kritik stehenden) ARD-Digitalkanal Einsfestival (bei dem der WDR federführend ist) ausgestrahlt.

Generell sollen gerade 360-Grad-Konzepte und crossmediale Formate im Fokus der innovativen Förderung stehen. Eine aktive Beteiligung von Zuschauern und Hörern sei ebenfalls erwünscht, so z. B. für die geplante XXL Doku, die (ähnlich wie das „24 Stunden Berlin“-Projekt) über 24 Stunden den Alltag in NRW dokumentieren soll.

„Der Innovationstopf hat viele der Projekte erst möglich gemacht“, sagte Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff gegenüber dem journalist. Aber gerade fiktionale Stoffe haben es aufgrund des hohen benötigten finanziellen Budgets schwer, ebenso Projekte, die sich an zu kleine Zielgruppen richten würden. Insgesamt würden aber knapp die Hälfte der eingereichten Projekte realisiert werden.

Insgesamt rechnet der WDR für 2012 mit Ausgaben von 1,43 Mrd. Euro, wovon 532 Mio. Euro als direkte Programmmittel für Fernsehen, Radio und Internet eingeplant sind. Dem stehen Erträge in Höhe von 1,34 Mrd. Euro gegenüber. Der verbleibende Fehlbetrag von ca. 53,9 Mio. Euro werde der dafür gebildeten Ausgleichsrücklage entnommen, so eine Meldung des WDR zum Haushaltsplan 2012.