Der Rechtsanwalt Thomas Urmann, der den meisten im Zusammenhang mit den rechtswidrigen Redtube Abmahnungen bekannt ist, wurde nun vom Augsburger Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ihm wurde als Geschäftsführer einer Wurstfabrik Insolvenzverschleppung vorgeworfen. Zudem soll er die Sozialversicherungsabgaben für seine Mitarbeiter nicht gezahlt haben. Das Gericht stellte zudem fest, dass Urmann, sobald das Urteil rechtskräftig ist, auch seine Zulassung als Anwalt verlieren wird. Desweiteren muss Urmann 80.000 Euro Strafe zahlen und 80 Sozialstunden leisten.
Welche Auswirkung hat die fehlende Zulassung auf die alten Redtube Fälle?
Nun fragen sich viele der 10.000 Internetnutzer, die im vergangenen Jahr von der Regensburger Kanzlei U+C Abmahnungen wegen des angeblichen Filesharings bei Redtube bekommen haben, was dieses Urteil für Auswirkungen auf die laufenden Redtube Verfahren hat.
Die Antwort lautet: keine.
Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke erklärt warum das so ist:
„Dass Urmann seine Lizenz als Anwalt verliert, hat keine Auswirkung auf die Redtube-Verfahren. Grund dafür ist zum einen, dass Urmann im Auftrag der „The Archive AG“ gehandelt hat und diese jederzeit einen anderen Anwalt beauftragen kann, der in ihrem Namen handelt. Zum anderen hat die Kanzlei U+C bereits im Mai 2014 ihr Mandat im Fall Redtube niedergelegt. Spätestens seit diesem Zeitpunkt stand fest, dass es sehr schwierig werden würde die laufenden Verfahren weiterzuführen, da dies eine Zustellung der Gerichtsschreiben in die Schweiz erfordern würde. Es ist auch nicht bekannt und wohl auch nicht zu erwarten, dass The Archive AG an den Gerichtsverfahren aktiv mitwirkt. Somit sind die Redtube Verfahren aus meiner Sicht faktisch als erledigt anzusehen“.