Inzwischen erfreuen sich immer mehr Bücherfans an der Möglichkeit ihre eigene kleine Bibliothek in Form von leichten E-Book-Readern ständig bei sich in der Tasche zu tragen. Doch je mehr die Fangemeinde des E-Books wächst, desto mehr illegale Downloads von E-Books verzeichnet der Buchhandel. Der entgangene Gewinn ist groß, so dass nun über Abwehrmaßnahmen nachgedacht wird.
Eine Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hat herausgefunden, dass zwar etwa immer noch 76 Prozent der E-Book-Benutzer ihre Bücher aus legalen Quellen, wie Online-Stores beziehen, aber inzwischen 24 Prozent der Leser sich ihr Lesevergnügen auf illegale Weise beschaffen. So gehen dem Deutschen Buchhandel umgerechnet etwa 32 Millionen Euro verloren, allerdings nur dann, wenn diese Bücher sonst auch gekauft werden würden. Momentan sieht die Branche noch keine Existenzgefährdung, allerdings könnte sich das ändern, wenn die Nachfrage nach E-Books weiterhin stark ansteigt.
Ein Grund dafür, warum nun auch der Buchhandel gegen illegale Downloads vorgehen will.
Abmahnungen und Klagen drohen nun auch in dieser Branche. Das Vorgehen gleicht den Maßnahmen, die bereits von der Musikindustrie gegen Filesharing und Co. eingesetzt werden. Jedoch ist es fraglich, ob dies gesund für den Buchhandel ist. Denn am Beispiel der Musikindustrie hat sich gezeigt, dass der gewünschte Erfolg, den illegalen Download durch Sanktionen einzudämmen, ausgeblieben ist. Im Gegenzug dazu fielen sogar die Verkaufszahlen vieler Plattenlabels immer stärker in den Keller.
Diese Erfahrungen will sich zwar der Buchhandel ersparen. Dennoch herrscht noch Unklarheit, welche Alternativen es gibt, um erfolgreich gegen Tauschbörsen vorzugehen.
Klar ist, dass die Verlage „ihre Rechte so gut wie möglich schützen“ wollen.
Überlegungen, einen harten DRM einzuführen, scheitern zumeist daran, dass es eine zu große Vielfalt an Endgeräten gibt und der harte DRM die Benutzerfreundlichkeit für den Verbraucher einschränken würde. Die ist natürlich nicht im Sinne der Händler.
Andere Stimmen fordern einen sogenannten „Social DRM“. Dieser soll den Namen des Käufers als Wasserzeichen im E-Book hinterlegen. Die Befürworter dieser Methode hoffen dadurch auf einen Abschreckungseffekt, den Titel illegal anzubieten, gleichzeitig aber dem legalen Käufer komfortable und freie Nutzung der Lektüre auf verschiedenen Endgeräten ermöglicht. Gerade dieser Komfort soll die Kunden an die Buchbranche binden und den Reiz sich auf illegale Weise Bücher zu beschaffen mindern.
Trotz dieser verschieden Vorschlägen hat sich aber inzwischen auch die Buchbranche mit der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GUV) zusammengetan um mit der Hilfe der GUV Urheberrechtsverstöße strafrechtlich zu verfolgen.