Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat eine repräsentative Studie zum Surfverhalten der Deutschen vorgelegt. Daraus geht hervor, dass 47,1% aller Internetnutzer im ersten Halbjahr 2011 auf einer Webseite mit illegalen Medieninhalten oder jugendgefährdendem Content waren. Zudem hat jeder Sechste (7,3 Mio. Menschen) Angebote auf Interseiten mit illegalen Medieninhalten per Download oder Streaming genutzt, so die Studie. Die Ergebnisse wurden erstmalig nicht durch Befragungen, sondern mit technischen Messmethoden erfasst.

Insgesamt haben 22,2 Millionen User im ersten Halbjahr 2011 Online-Portale besucht, die kostenlos oder gegen Entgelt auch illegale oder jugendgefährdende Medieninhalte zum Streaming bzw. Download anbieten. Die meisten Nutzer sind bei ihrem ersten Besuch auf der Seite geblieben, oder haben sie zu einem anderen Zeitpunkt erneut besucht. Online-Portale, die ausschließlich legale Filme anbieten, wurden immerhin von 34,1% (16,1 Mio.) der User besucht. Sechs von zehn Deutschen (28,2 Mio.) haben in den ersten sechs Monaten 2011 Webseiten mit legalen Filmangeboten sowie welche mit illegalen Medieninhalten und jugendgefährdenden Inhalten besucht, so die Studie.

Der Großteil der Surfer, die die illegalen Portale besuchen, sind zwischen 18 und 49 Jahre alt (9,7 Mio.), doch auch 2,1 Mio. Minderjährige sind auf diese Portale gesurft. Im Bereich der Pornographie waren es 1,5 Mio User unter 18 Jahren, die solche „Adult Streaming“-Portale mehr als einmal besucht haben. Nach Angaben der Studie sind im ersten Halbjahr 2011 fast jeder vierte der 14- bis 17jährigen (28%) und fast jeder fünfte (19%) der 10- bis 13jährigen bewusst auf Webseiten mit jugendgefährdenden Inhalten gesurft.

„Das Ergebnis unserer Studie belegt eindeutig, in welchem erheblichen Umfang mittlerweile filmische Inhalte über das Internet abgefragt werden – und welche Ausmaße illegale Downloads wie auch die Nutzung von jugendgefährdenden Seiten, auch durch Jugendliche, längst angenommen haben“, erklärt der stellvertretende FFA-Vorstand Frank Völkert. Die jetzt vorliegenden Fakten seien „alarmierende Signale, die weitere Maßnahmen zum Schutz des Urheberrechts – aber auch eine Ausweitung legaler Medienangebote im Internet erfordern“, betont Völkert in der Meldung der FFA.

Von Januar bis Ende Juni wurde das Online-Verhalten von Menschen ab 6 Jahren in 15.000 Haushalten untersucht. Die repräsentative Studie basiert auf dem GfK Media Efficiency Panel (MEP). Betrachtet wurde das Nutzerverhalten auf Internetseiten, die Medieninhalte wie Filme, Games, Hörbücher oder Musik als Streaming oder Download anbieten.