Die Abgasmanipulationen der Daimler AG sind offenbar noch umfassender als bisher bekannt: Ein“ Hacker“ hat erstmals die Software einer E-Klasse geknackt- und identifizierte acht vermutlich illegale Abschalteinrichtungen. Die Chancen, gegen Daimler in einer Klage zu gewinnen, stehen daher aktuell sehr gut. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich mit unserer Hilfe bei der Musterfeststellungsklage gegen Daimler anzumelden.

Dass Daimler seine Kunden mittels Abgasmanipulationen betrogen hat, ist bereits länger bekannt. Bisher konnte das aber nicht vollständig nachgewiesen werden. Deswegen hatten viele geschädigte Kunden vor Gericht Schwierigkeiten, diese Tatsache zu beweisen. Nun hat der Forscher und Hacker Felix Domke acht Abschalteinrichtungen in der Abgassoftware von Daimler gefunden. Diese reduzieren die Abgasreinigung, sodass das Auto deutlich zu viel gesundheitsschädliche Stickoxide ausstößt. Damit will er belegen, wie Mercedes die Verbraucher hinters Licht führte.

Acht Abschalteinrichtungen in E-Klasse

Am 5. November 2021 hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) das 30-seitige Gutachten zum Daimler-Dieselskandal veröffentlicht: Domke hat in einer Mercedes-Benz E-Klasse Euro 6 gleich acht bislang unbekannte Abschalteinrichtungen entdeckt. Der Forscher ist kein Unbekannter. Als erster externer Experte konnte er vor sechs Jahren nachweisen, wie Volkswagen seine Abgassoftware manipuliert hatte. Mit dieser erschienen dreckige Diesel auf dem Prüfstand sauber.

Anschließend überführte er Opel und Porsche – und nun auch Daimler. Der Konzern ist, im Gegensatz zu VW, in der Diesel-Affäre bisher glimpflich davongekommen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verdonnerte Daimler vor zwei Jahren zu einer Strafe von 870 Millionen Euro. In den USA einigte man sich auf einen Vergleich, dort musste das Unternehmen insgesamt 2,2 Milliarden Dollar zahlen.

Die Rechnung fiele ungleich höher aus, sollten die europäischen Verbraucherklagen zuungunsten von Daimler entschieden werden. Es geht um etliche Tausend Euro pro Auto. Bei rund 15.000 allein in Deutschland anhängigen Klagen könnte der Streitwert schnell eine dreistellige Millionenhöhe annehmen. Bisher scheiterten die Kläger häufig daran, dass sie die Manipulationen nicht nachweisen konnten – das könnte sich nun ändern.

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Das Kraftfahrt-Bundesamt hat bereits 34 Mercedes-Modelle, darunter auch das von Domke untersuchte, wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen zurückgerufen. Zehntausende Geschädigte haben Daimler auf Schadensersatz verklagt.

Zudem ist eine Musterfeststellungsklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) auf dem Weg. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart hat das Klageregister gegen die Daimler AG eröffnet, sodass sich Verbraucher der Musterfeststellungsklage nun anschließen können.

Um der Musterfeststellungsklage gegen Daimler beizutreten, können Sie ganz einfach unser Formular nutzen. Alle weiteren Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Beitrag unter Musterfeststellungsklage gegen Daimler.

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Rekonstruktion der Manipulation

Die Anwaltskanzlei Milberg aus den USA vertritt Kläger aus verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland. Sie beauftragte Domke, die Autosoftware von Daimler zu untersuchen. Dazu kaufte dieser eine gebrauchte E-Klasse von Daimler, Baujahr 2015. In einer aufwendigen Untersuchung analysierte er die Motorsteuerungssoftware seines Autos in verschiedenen Fahrsituationen. Dafür legte er nach eigenen Angaben rund 10.000 Kilometer zurück. Zudem verglich er die ursprüngliche Software mit einem Update, das Daimler inzwischen für diesen Motor entwickeln musste. Dadurch konnte er erstmals exakt rekonstruieren, wie Daimlers Softwarespezialisten die Abgasreinigung offenbar manipulierten. Gleich an acht Stellen im Softwarecode des Wagens hat der IT-Spezialist sogenannte Abschalteinrichtungen identifiziert. Sie reduzieren die Abgasreinigung, mit dem Ergebnis, dass das Auto deutlich zu viel gesundheitsschädliche Stickoxide ausstößt.

Denn die Abgaswerte von Fahrzeugen dürfen nicht über einem bestimmten Grenzwert liegen. Um aus Dieselabgasen das Stickoxid wirkungsvoll herauszuholen und jene Euro-6-Norm zu erfüllen, setzte unter anderem Daimler auf ein Verfahren namens „selektive katalytische Reduktion“ (SCR). Bei dieser Technik benötigen die Fahrzeuge ausreichende Mengen einer Harnstofflösung namens AdBlue, die das Stickoxid aus den Abgasen filtert. Diese führen sie in speziellen Tanks mit.

Domke konnte nun belegen, dass tatsächlich und offensichtlich diverse Programmierungen dafür sorgen, die Reinigungsleistung des SCR-Katalysators zu reduzieren. So gut wie immer verhindere mindestens eine Abschalteinrichtung die Verbesserung der Emissionen bereits bei normaler Fahrweise – und zwar auch, wenn es physikalisch oder zum Motorschutz gar nicht notwendig sei. So schalte das System bei einer bestimmten Abgasmenge, die bei rund 100 km/h entstehe, in einen Modus, bei dem deutlich mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus dem Auspuff kommen. Die Motorsteuerung schalte offensichtlich besonders schnell auf schmutzig, wenn der Katalysator ein bestimmtes Alter erreicht habe. Dieses sei wohl schon nach einem Prozent der Lebensdauer erreicht, also nach rund 3.000 gefahrenen Kilometern.

Hoffnung für geschädigte Kunden

Für die Mercedes-Anwälte dürfte es schwierig werden, die Richter von der Zulässigkeit dieser Abschalteinrichtungen zu überzeugen. Auf Domke und die Anwälte von Milberg wirke es wie ein Schuldeingeständnis, dass Daimler per Softwareupdate alle acht Abschalteinrichtungen, die Domke identifiziert hat, abstellte.

Die Chancen gegen Daimler stehen also so gut wie nie.

lrü/ahe